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Herzlich willkommen auf meinem Wild-Wald-Wander Blog!-)

Lörmecketal

Veröffentlicht am 30.01.2021

Tatsächlich hatte es in den letzten Tagen ja ein wenig geschneit und wir wollen am Wochenende wieder los, diesmal zu einer zünftigen Winter-Wanderung. Auf dem Weg zum Wochenende schmilzt der Schnee, so dass wir kurzerhand entschieden haben den höchsten Punkt in der Nähe aufzusuchen, um noch ein bisschen was von dem weißen Pulver zu haben.

Gerade diesen Samstag bekam ich die Gelegenheit etwas Holz zu machen - das lasse ich mir natürlich nicht zwei mal sagen. Also morgens erst die Kettensäge schwingen, dann fix duschen, umziehen und los geht's.

Blick ins TalBlick ins TalM holt mich zum Glück ab und wir müssen nicht weit fahren, es wird aber dann schon früher Nachmittag als wir unser erstes Etappenziel erreichen, der Hohle Stein. Ein Hügel, der im unteren Teil eine natürliche Höhle beherbergt. Von oben hat man einen guten Rundumblick über das Tal und direkt vor der Höhle fließt die Lörmecke lang. Man kann sich gut vorstellen, wie zur Eiszeit eine Sippe hier gehaust hat. Eine Wache auf der Kuppe und unten die Höhle am Wasser mit zwei Ausgängen.

Wir stärken uns bei einer kleinen Rast mit Kaffee und Kuchen. Die Leute schauen neugierig beim Anblick von Gaskocher und Isomatten. Einer fragt neugierig, ob wir vorhaben zu zelten - nein, natürlich nicht - wir haben ja schließlich nur Tarps dabei ;-).

Die Lörmecke, ein kleiner Bach, ist durch das Schmelzwasser der letzten Tage zu einem reißenden Fluss angeschwollen.  Auf unsere weiteren Weg kämpfen wir uns durch Schnee, brüchiges Eis und vom Schmelzwasser sumpfigen Matsch. Insgesamt kommen wir doch recht langsam voran. Gegen 17:00 schlagen wir unser Lager auf. Etwas abseits des Weges hinter einem Tannendickicht findet sich eine schöne Stelle mit einem querliegenden Baumstamm zum drauf sitzen. Keine Minute zu früh, denn es wird um diese Jahreszeit doch fix dunkel. Zu unserer Überraschung hören wir in der ferne Holzfäller-Arbeiten, aber die werden sicher gleich zusammen räumen. Fleisch direkt vom Spieß gegessenFleisch direkt vom Spieß gegessen

Daher entschließen wir uns doch ein kleines Feuer zu entfachen. Ich will ja das Fleisch nicht umsonst den Berg hoch geschleppt haben. Klar, dass sich für das Feuer nur Totholz eignet, dass möglichst ohne Bodenkontakt und schneefrei ist. Trotz alledem tun wir uns verdammt schwer ein Feuer zu entfachen. Ich halte beinahe eine Viertelstunde den Gasbrenner in den Holzhaufen, bis die ersten Äste brennen und vor allem am Brennen bleiben. 

Die Waldarbeiter haben immer noch nicht zusammen gepackt und wir überlegen hin und her, ob wir das Feuer löschen sollen, da sie scheinbar näher gekommen sind. Aber wahrscheinlich sind es Lohnarbeiter, die Borkenkäfer befallene Bäume auf großer Fläche fällen müssen und gar keine Zeit haben sich mit uns wegen einem kleinen Feuer herum zu ärgern - außerdem: Hunger. Wir essen das Fleisch direkt vom Grillspieß...

Das Fleisch ist gegessen, das Bier getrunken ... und die Holzfäller noch immer fleißig, als ob sie noch die ganze Nacht so weiter machen wollten (leider stellte sich heraus, dass die Arbeitskolonne gerade um 17:00 ihre Schicht angefangen hatte und das Getöse bis Nachts um 02:00 Uhr (!!!) weiter ging). Besuch von Außerirdischen?Besuch von Außerirdischen?

Wie wir also gerade so in unsere Schlafsäcke kriechen glauben wir Besuch von außerirdischen zu haben. Es stellt sich raus als ein Bagger, mit dem die Baumstämme gleich geräumt werden, der die Lichtung hell erleuchtet und übrigens auch der Kettensäge Power über Hydraulikleitungen gibt. So sind es zwar keine 96dB Verbrennungsmotor im Hintergrund, aber dennoch genug Krach.

Die Nacht ist knackig kalt, aber der nächste Morgen grüßt mit strahlend blauem Himmel und wärmenden Sonnenstrahlen. Wir kreuzen noch ein paar Mal die Lörmecke und je höher wir kommen, desto mehr Schnee bedeckt den Boden. Wir genießen eine herrliche Winterlandschaft, obwohl leider durch den Borkenkäfer-Befall manche Höhenzüge teilweise komplett gerodet werden mussten. Die gefällten Baumstämme türmen sich meterhoch auf und die Stapel sind etliche Meter lang. Ich frage mich, was mit dem ganzen Holz passieren wird? meterweise Holzstapelmeterweise Holzstapel

Es ist bereits Mittag, als wir den höchsten Punkt, den Lörmecketurm, passieren. Da wir kein richtiges Mittagessen eingeplant haben entschließen wir uns die Bilsteinhöhle für ein anders mal aufzuheben und sparen uns den westlichen Bogen, sondern kehren auf schönen Waldwegen wieder nach Warstein zurück. Es war wieder einmal eine interessante Strecke, auch wenn wir diesmal in dem zeitlich etwas knappen Rahmen "nur" 23 km gemacht haben.

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